Da keine marktbewegenden Konjunkturdaten anstehen, fusst die Aufwärtsbewegung auf den wieder aufkeimenden Zinshoffnungen. Diese sind seit dem schwachen US-Arbeitsmarktbericht vergangene Woche wieder in aller Munde. Ob diese Hoffnungen für weitere Kursgewinne ausreichen, muss sich aber noch zeigen. Denn Händler sehen das eher unterdurchschnittliche Volumen als Warnzeichen, dass sich nicht alle Marktteilnehmer für diese Hoffnung begeistern können. «Die Stimmung ist derzeit nicht schlecht, kann aber jederzeit kippen», kommentierte ein Händler.

Der Leitindex SMI gewinnt gegen 11.00 Uhr 0,96 Prozent auf 11'436,13 Punkte. Der SLI-Index der 30 wichtigsten Aktien legt um 0,76 Prozent auf 1871,66 Punkte zu und der breiter gefasste SPI um 0,77 Prozent auf 15'275,51 Punkte. Von den SLI-Titeln sind 22 im Plus und 8 im Minus.

An der SMI-Spitze glänzen die UBS-Aktien mit Gewinnen von 8,2 Prozent, nachdem der Grossbank im ersten Quartal ein kräftiger Sprung in die schwarzen Zahlen gelungen ist. Sowohl die Integration der Credit Suisse als auch die Kosteneinsparungen kommen voran, unter dem Strich steht ein Milliardengewinn. Teilweise seien die Schätzungen richtiggehend «pulverisiert worden», heisst es am Markt.

Auch die Titel des Sanitärtechnikkonzerns Geberit (+4,1 Prozent) sind nach soliden Zahlen stark gefragt. Umsatz und Gewinn gingen nicht so deutlich zurück wie erwartet, zudem stimmt ein neuer Aktienrückkauf versöhnlich.

Derweil zeigen sich Sandoz nach einem durchwachsenen Quartal nicht mehr so schwach wie zum Handelsstart. Der Generikahersteller erfüllte trotz des Wachstums mit Biosimilars insgesamt nicht die Erwartungen. Die Umsätze mit den «normalen» Generika enttäuschten. Zuletzt stehen die Titel mit 0,03 Prozent knapp im Plus.

Adecco (-1,7 Prozent) bekam hingegen das schwierige Umfeld zu spüren. Auch wenn sich der Personaldienstleister im Konkurrenzvergleich gut geschlagen habe, sei der Ausblick immer noch unsicher, so der Tenor unter Analysten.

Deutlich besser kamen die Quartalszahlen von Oerlikon (+11,8 Prozent) an. Zwar sanken Umsatz und Betriebsgewinn deutlich und auch die Aufträge fielen niedriger aus als im Vorjahr, allerdings nicht so stark wie befürchtet. Zudem will das Management bei der geplanten Abspaltung des Polymer-Geschäfts nun schnell voran kommen.

Bei Idorsia (+7,1 Prozent) ist wieder so etwas wie Hoffnung zu spüren. Das Biotechunternehmen darf die Konditionen für seine bald fällig werdende Wandelanleihe ändern. Eine Mehrheit der Gläubiger hat dem Antrag an einem Bondholder-Treffen vom Montagabend zugestimmt. Das gebe Idorsia die Möglichkeit, sich andere Finanzierungsmöglichkeiten zu sichern, um mögliche Liquiditätsengpässe zu vermeiden.

Börsenneuling Galderma (-0,1 Prozent) wartete erneut mit positiven Nachrichten auf, die Aktie rangiert nur knapp unter dem erst gestern markierten neuen Hoch. Das Dermatologieunternehmen kommt bei der Entwicklung des Produktkandidaten Nemolizumab weiter voran - in vier Ländern wurden die Zulassungsanträge von den Behörden angenommen. Seit dem Börsenstart Ende März steht mittlerweile ein Kursplus von gut 30 Prozent zu Buche.

dm/kw

(AWP)